Ging es in den ersten sieben Songs vielfach um Trennung, Sehnsucht und Schmerz, oftmals melancholisch interpretiert, beginnt die zweite Seite mit einem Track, der vor Energie überzusprudeln scheint. „Shake“ will zum Tanzen und Feiern bringen. Die eingeflochtenen Blasinstrumente verleihen dem Song einen Hauch von Ska Punk. „Boom Boom Boom“ greift die fast schon epische Frage nach „Stones“ oder „Beatles“ auf. Flávia entscheidet sich eindeutig für die Stones. Mit Textanleihen wie „You Can’t Always Get What You Want“ und “Paint It Black” wird die Entscheidung für die Stones durch das Drum Spiel eines Charlie Watts begründet. Ringo (Richard) Starr zieht den Kürzeren. „Better Without You“ greift nochmals textlich das Motiv einer Trennung auf. Bläser bringen in diese Up Tempo-Nummer souligen Schwung hinein. Der Song „Run Run Runaway“ ist der zweite, auf dem La La Brooks als Gastsängerin auftritt und dem Song mit dem gemeinsamen Harmoniegesang erneut zusätzliche Authentizität verschafft. Der Beginn des Tracks erinnert stark an das Intro von The Walker Brother und deren Hit „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“, aber im Gegensatz zu dem eher deprimierenden Lyrics steht in „Run Run Runaway“ der Aufbruch und ein möglicher Neuanfang im Vordergrund. „Lies“ rechnet mit den ewigen Lügen ab, die mensch nicht mehr ertragen kann, während „Stop! Doing That“ einer Selbstbefreiung von Unterdrückung und Schmerz gleichkommt. Diese Selbstbefreiung scheint zu erleichtern und Kraft zu mobilisieren, sich zu wehren. Der Sound vermittelt dies durch beschwingt wirkende Drums, das leise Klingen des Tamburins und die Orgel. Das Album schließt mit einem Duett. In „For Your Love“ führen fuzzige Gitarren in den Song ein. Flávia singt über die Sehnsucht nach der unerwiderten Liebe, Martin steigt ein, sie scheinen sich beim Singen umeinander zu bewegen, nicht ahnend, dass der andere ähnlich fühlt und leidet.
The Courettes leben ihren gemeinsamen Enthusiasmus, den sie auf jener Bank im Tourbus entdeckt haben, erneut aus. Ihr Sound, der die Sixties wieder aufleben lässt, aber mit eigenen Inspirationen anreichert, wirkt nie angestaubt, sondern lässt ihre Leidenschaft und Liebe für modernen Garage-Girl Group-Fuzz-Sound erkennen.